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VERSCHWUNDENE NACHBARN
Das Projekt Verschwundene Nachbarn fordert junge Menschen auf, nach ihren Nachbarn zu forschen, die aus ihrer nächsten Umgebung überwiegend im Zeitraum des Zweiten Weltkriegs verschwanden. Aus den Arbeiten von Schülern und Studenten entstand eine einmalige Wanderausstellung, in deren Mittelpunkt Lebensgeschichten der Personen jüdischer Abstammung stehen. Es handelt sich um Lebensgeschichten der ehemaligen Schüler ihrer Schulen beziehungsweise um Schicksale ihrer Altersgenossen, die am Ort lebten und von denen die Zeugen erzählen. Diese Ausstellung ist Teil eines Langzeitprojekts und fordert die Schulen zu weiterer Mitarbeit auf.
Das Projekt entstand im Jahre 1999 im Bildungs- und Kulturzentrum des Jüdischen Museums in Prag, als tschechische Schulen durch einen Aufruf zum Mitwirken aufgefordert wurden. Seit 2004 wird das Projekt finanziell sowie methodisch von der Bürgervereinigung Die Vergessenen unterstützt. Etwa zehn Schulen aus Tschechien beteiligen sich jedes Jahr neu an dem Projekt. Es handelt sich um Schüler- und Studentengruppen, die sich ihrer Forschertätigkeit und der Vorstellung des eigenen Projekts in Medien mehrere Monate widmen. Das Projekt einer kleinen Gruppe ist somit imstande, breite Umgebung anzusprechen und die Ergebnisse, insbesondere die Webseiten, stehen unter anderem auch den Schülern und Studenten anderer Studienjahre zur Verfügung, die die Arbeit an dem Projekt fortsetzen können. Das Projekt ist also zwar nicht massenhaft verbreitet, trotzdem vermag es, die breite Öffentlichkeit anzusprechen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit der einzelnen Schulen werden allmählich auf den Webseiten des Jüdischen Museums in Prag www.zmizeli-sousede.cz veröffentlicht. Die Ausstellung Verschwundene Nachbarn sowie ihre zweite Phase mit dem Titel Ehre den Kinderopfern des Holocausts mitsamt begleitendem Material (Methodik, Sammelbände und Broschüren) wandern derzeit als Teil eines Bildungsprojekts durch die Tschechische Republik sowie im Ausland (die Slowakei, Italien, Deutschland, Großbritannien, die USA, Kanada).
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